Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
28. Oktober 2009 3 28 /10 /Oktober /2009 10:26

Wow, das war eine geballte Ladung Uri! Zu verdanken hatten wir dies einerseits dem vielseitigen Kanton selber. Wir waren hingerissen von der abwechslungsreichen Landschaft. Aber auch von den Verkehrswegen, die in das enge Tal hineingebaut wurden und seit jeher den Norden mit dem Süden Europas verbinden.

 

Diese Eindrücke konnten nur noch durch einen profunden Kenner getoppt werden: Diesen Kenner fanden wir in Wisi Püntener, einem ehemaligen Arbeitskollegen von unserem TST-Mitglied Hans.

 

Oben rechts: Das Elternhaus von Wisi Püntener


Aber nun von Anfang an: Am Samstag, den 31. Oktober fuhr uns Hans mit seinem Chrysler-Van sicher nach Erstfeld. Dort wurden wir auf dem vereinbarten Parkplatz von Wisi bereits erwartet. Nach der allgemeinen Begrüssung marschierten wir los. Die bevorstehende Etappe war ja nicht zu kurz.

 

Nachdem wir die Bahngleise unterquert hatten, deckten sich einige von uns in der nahen Bäckerei noch mit frischem Brot ein. Dann überquerten wir die Reuss. Dort erwartete uns Wisi bereits wieder vor seinem Elternhaus. Er erzählte uns Wichtiges über Uri aus Gegenwart und Vergangenheit. Wir lauschten gespannt seinen Ausführungen und staunten über das enorme Wissen von Wisi.


Kartern und Bilder

Der nächste Teil der Etappe führte uns der Reuss entlang bis nach Amsteg. Der Weg war teilweise kaum mehr sichtbar. So marschierten wir kurzerhand auf einem - so hofften wir - unbenutzten Werkgleis. In Amsteg hatten wir Lust, vor dem grossen Anstieg einen Kaffee zu trinken. Unsere Wahl fiel auf einTearoom mit Bäckerei. Dann aber konnte uns nichts mehr aufhalten. Zügig passierten wir das Kraftwerk von Amsteg, um unmittelbar schnell an Höhe zu gewinnen. Auf der in Marschrichtung gsehenen linken Talseite ging es vorbei an Bauernhöfen und steilen Weiden. Bei Meitschligen verliessen wir die auf meiner Karte gezeichnete Route und stiegen hinab zur Reuss. Wir überquerten diese auf einer eindrücklichen Hängebrücke. Durch diese Routenänderung kamen wir gar nicht in das Dorf Gurtnellen, so dass wir auch nicht gegen die Versuchung eines Beizenbesuches ankämpfen mussten. Erst bei Wiler b. Gurtnellen sahen wir die nächste grössere Ansammlung von Häusern. Dort fanden wir auch einen gemütlichen Rastplatz, um das Mittagspicknick zu halten. Nebst den mitgeschleppten Esswaren konnten wir auch Wein von Richard und von Hans geniessen.

Kaum waren wir wieder losmarschiert, erwartete uns Wisi hinter der nächsten Kurve. Die Ladefläche seines Kombis war bepackt mit Kaffee, Schnaps, Rahm, Schenkeli und Zigerkrapfen. Wir freuten uns natürlich über das willkommene Dessert. Wisi erzählte uns weitere Anektoten und Hintergründe zur Urner Geschichte. Und sogar ein Quiz hatte er vorbereitet. Es galt herauszufinden, welcher Deutsche Philosoph sich einmal im Madranertal im gleichnamigen berühmten Hotel aufgehalten habe. Bei aller Bescheidenheit ist zu sagen, dass der Schreibende selber Friedrich Nietzsche erraten hat und damit den Preis, eine Urner Pastete gewann........

Von Wisi verbaschiedeten wir uns dann für heute und gingen leicht angesäuselt weiter bergauf in Richtung Wassen. Unser Weg führte vorbei am berühmten Pfaffensprung. Was früher eine Touristenattraktion war, ist heute ein einfaches kleines Stauwerk verbunden mit einer Kraftwerksanlage. Wir gewannen schnell an Höhe. So, wie auch die Gotthardbahn an Höhe gewinnen muss. Auf unserem Weg konnten wir leicht ausmachen, wo die Bahn im Berg verschwindet, um dann nach einem Kehrtunnel im Berg viel weiter oben wieder aus dem dunklen Loch ausgespuckt zu werden. Wer ab und zu mit der Bahn fährt weiss, dass man das Kirchlein von Wassen aus dem Bahnfenster aus drei verschiedenen Ansichten sehen kann. Auf einem wunderbar gepflegten Wanderweg kamen wir zügig voran. Beim Fusterblacken, dort, wo die Autobahn vor dem eigentlichen Gotthardtunnel noch durch einen kleinen Tunnel führt, kamen wir direkt über dem Eingangsportal vorbei. Strassenlärm inbegriffen. Zirka 10 Minuten später wanderten wir entlang der Bahngleise direkt zum Bahnhof Göschenen.
Für uns war unschwer auszumachen, dass Göschenen ein Verliererdorf ist. Ein Verliererdorf deshalb, weil es langsam verlottert und ausstirbt. Alle wege führen an Göschenen vorbei. So jedenfalls nahmen wir es wahr.

In der Bahnhofshalle leerten wir dann auch noch die Weinflasche von Peter. Stolz auf unsere Leistung, traten wir per Bahn und Bus den Heimweg an.



 

Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare